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Torfestival gegen Dormagen
Die Bilanz in der 2. Handball-Bundesliga bleibt auch nach drei Spieltagen perfekt: Nach dem 44:35 (22:18) gegen Bayer Dormagen steht der Bergische HC mit 6:0-Punkten an der Tabellenspitze. Gegen die Rheinländer lief es zwar defensiv nicht überragend, der Angriff jedoch ließ bei 2073 Fans in der Wuppertaler UNIHALLE keine Wünsche offen.
Eloy Morante Maldonado brachte gleich den ersten Angriff im Netz unter. Der erneut starke BHC-Spielmacher stellte damit die Weichen für ein Match, das von Toren, Toren und Toren geprägt war. Die Angriffseffektivität war enorm hoch. Im Positionsangriff schlossen die Gastgeber hochprozentig ab – durch Morante, später dann auch durch Tomas Babak. Am Kreis war es Aron Seesing, der sich mehrere Male erfolgreich in Szene setzte.
Im rechten Rückraum teilten sich Johannes Wasielewski und Elias Scholtes die Aufgabe, weil Djibril M’Bengue pausieren musste. Der Linkshänder war in Coburg mit einem Gegenspieler am Kopf zusammengestoßen. Wasielewski und Scholtes jedoch machten einen starken Job. Scholtes erzielte in der ersten Halbzeit sogar vier Tore binnen vier Minuten. Linksaußen war es einmal mehr Noah Beyer, der dem Match seinen Stempel aufdrückte. Einen Siebenmeter vergab er, doch zum Schluss hatte er zwölf Treffer gesammelt und war damit sogar noch vor dem überragenden Morante (9) bester Torschütze der gesamten Partie.
Zwar lagen die Löwen immer mit ein paar Toren vorne, doch es gelang ihnen nicht, sich richtig deutlich abzusetzen. Dormagen nutzte jede Nachlässigkeit und jeden technischen Fehler eiskalt aus und präsentierte sich auch selbst gefährlich. Das galt natürlich vor allem für das Tempospiel, teilweise aber auch für den gebundenen Angriff. Die Defensivreihen beider Teams standen diesmal jedenfalls genauso wenig wie die Torhüter nennenswert im Fokus.
Stattdessen bewunderte das Publikum ein enorm hohes Tempo, das bis zum Schluss kaum nachließ. Spätestens nach Beyers 32:26 (48. Minute) war der BHC nicht mehr aufzuhalten. Tjörvi Gislason markierte beim 33:27 sein erstes Tor für den BHC überhaupt, später schaffte Robin Granlund dasselbe und legte sogar noch einen zweiten Treffer drauf. Egal, wer für den BHC auf dem Feld stand, die Mannschaft hatte Erfolg.
Löwengebrüll – Stimmen zum Spiel
Julian Bauer: „Wir wussten von Anfang an, dass die Trauben für uns hier sehr hochhängen. Trotzdem wollten wir uns nicht einfach kampflos auf den Rücken legen, sondern mit allem, was wir haben, dagegen fighten. Ich finde, dass wir das in der ersten Halbzeit im Angriff wirklich gut machen. Wir machen wenig Fehler, spielen sehr diszipliniert und konnten dem BHC dadurch so ein bisschen das Tempospiel nehmen. In der Abwehr haben wir ein bisschen zu wenig Matchglück. Zwei, drei Bälle, die wir eigentlich schon hatten, sind am Ende doch nicht bei uns gelandet. Deswegen ist minus vier für mich zur Halbzeit ein Stück zu hoch. Für uns war es dann wichtig, gerade die erste Viertelstunde in Halbzeit zwei in Reichweite zu bleiben und dem BHC nicht das Gefühl zu geben, dass wir uns geschlagen geben. Wir kommen gut aus der Kabine und haben dann das Problem, die Zeitstrafen zu kompensieren. Wir sind relativ schnell bei minus sechs. Unsere Anzahl an technischen Fehlern ist in der zweiten Halbzeit doppelt so hoch, und das ist vor allem deshalb bitter, weil das den BHC ins Tempospiel bringt. Wir kriegen es nicht mehr gut verteidigt, kriegen deutlich zu viele Tempotore und dann ist es unter dem Strich für uns den ticken zu hoch. Und damit sind wir unzufrieden, weil für uns wichtig ist – selbst wenn es nicht mehr um die Punkte geht – um das Ergebnis zu kämpfen. Das haben wir zwar auch gemacht, aber nicht in der Qualität, um am Ende mit einem vernünftigen Resultat nach Hause zu fahren.“
Markus Pütz: „Wir sind zufrieden, dass wir nach drei Spielen sechs Punkte haben. Es war unser Ziel, so in die Saison zu starten und die Jungs haben sich jetzt ein freies Wochenende verdient. Zum Spielverlauf: Wir haben damit gerechnet, dass von Dormagen sehr viel Tempo kommen wird und das machen sie in der ersten Halbzeit super. Sie machen die Hälfte ihrer Tore so und wir laufen da etwas zu ungeordnet zurück. Wenn wir schon die 22 Tore werfen, wollen wir mit einem anderen Ergebnis in die Pause gehen – und das ärgert uns. Als Luis Oberosler reinkommt, macht er ein super Spiel und nimmt ein paar Bälle von uns weg. Nachher lösen wir es dann aber durchs Zentrum, wie wir es auch lösen wollten. Am Ende gewinnen wir mit neun Toren und haben 44 Tore als BHC geworfen. Ich weiß nicht, wann uns das in den letzten Jahren mal passiert ist. Und damit sind wir zufrieden. Dormagen wird weiter mit ihrem Tempospiel ordentlich Punkte holen. Das wird kommen und das hat man schon in den letzten Spielen gesehen. Wir nehmen die zwei Punkte jetzt mit und ab Montag geht es weiter mit der Vorbereitung auf Nettelstedt.“
Fabian Gutbrod: „Dass wir wieder mit neun Toren Unterschied gewonnen haben, zeigt dass wir es seriös lösen wollen. Wir machen nicht alles richtig, aber ganz viel. Wir gewinnen klar, aber sehen auch deutlich, woran wir arbeiten müssen. Im Vergleich zum Coburg-Spiel machen wir einen Riesenschritt nach vorne. Wir machen deutlich weniger technische Fehler, das Tempospiel sah phasenweise sehr, sehr gut aus. Über die Abwehr müssen wir sprechen – da hatten wir ein bisschen Probleme mit den Schlagwürfen und auch der Isolation auf bestimmten Positionen. Aber das war alles auf einem Niveau, mit dem wir arbeiten können. Und natürlich ist das einfacher, wenn wir mit zwei Punkten rausgehen.“
Bergischer HC – TSV Bayer Dormagen 44:35 (22:18)
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Beyer (12/4), Giesselmann, Granlund (2), Babarskas (2), Morante Maldonado (9), Babak (3), Gislason (1), Seesing (4), Thiele (1), Scholtes (6), Wasielewski (3), Fraatz, Fuchs (1). Trainer: Anor Gunnarsson, Markus Pütz
TSV Bayer Dormagen: Oberosler, Simonsen – Krist, Reuland (2), Senden (1), Leis (1), Boehnert (5), Kriescher (2), Köster (2), Boeckenholt (3), Schroven (4/3), Strosack (4), Schmidt (4), Steinhaus (3), Sondermann (4). Trainer: Julian Bauer
Schiedsrichter: Leon Bärmann und Nico Bärmann
Siebenmeter: 4/5 – 3/4
Zeitstrafen: 4 – 5 (Wasielewski (2), Seesing, Morante – Steinhaus (3), Senden (2))
Rote Karte: Steinhaus
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