Eine Gedenkminute für die Opfer des Messeranschlags von Solingen, ein BHC-Team mit Trauerflor – einen Tag nach der Tragödie waren auch beim Linden-Cup die Gedanken bei den Betroffenen. Die sportliche Auseinandersetzung in seinem letzten Turnierspiel gegen den TBV Lemgo Lippe ging der BHC dennoch fokussiert an und schien lange auch eine Chance auf den Sieg zu haben. Doch die letzten 20 Minuten gehörten dem Erstligisten, der 34:24 (12:13) gewann.
„Die erste Halbzeit war wirklich stabil. Wir hatten in der Abwehr gute Phasen, Christopher Rudeck hat Bälle gehalten“, sagte Trainer Arnor Gunnarsson, der auch mit der Leistung im Positionsangriff zufrieden war. Der BHC kam zu Chancen, nutzte sie auch vermehrt aus dem Rückraum durch Djibril M’Bengue, Eloy Morante Maldonado, Robin Granlund und Johannes Wasielewksi. Und auch mit dem Druck aus dem Tempospiel zeigte sich Gunnarsson zufrieden. „Selbst wenn wir daraus nicht so viele Tore gemacht haben.“
Als die Bergischen nach dem 13:12 zur Pause auch die zweite Hälfte ähnlich erfolgversprechend begannen, schien ein Sieg gegen den Bundesligisten möglich zu sein. Gerdas Babarskas erzielte drei schnelle Tore, in Überzahl stellten Yannick Fraatz und Joshua Thiele sogar auf 19:16. Doch dann profitierte der TBV von seiner Umstellung auf den siebten Feldspieler. „Das haben sie unfassbar gut gemacht“, meinte Gunnarsson.
Defensiv bekamen die Bergischen ihren Gegner nicht mehr gepackt. „Wir haben die Nerven verloren“, sagte der Trainer auch in Bezug auf die eigene nun schwache Chancenverwertung. „Wir brauchen immer den Fokus auf uns. Der war nicht da. Das darf uns nicht passieren.“ So drehte Lemgo das Spiel blitzschnell, führte plötzlich 24:20 und blickte nicht mehr zurück. Am Ende wurde es sogar richtig deutlich.
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Gießelmann (1), Babarskas (5), Granlund (1), Morante Maldonado (5), Babak, Seesing (2), Gislason, Thiele (1), M’Bengue (3), Wasielewksi (2), Scholtes (1), Fraatz (1), Fuchs (2/2)