Drei Spiele, drei Siege – die Bilanz des Bergischen HC in der 2. Handball-Bundesliga ist makellos. Um Tabellenführer zu bleiben, müssen die Löwen am Samstag (19.30 Uhr) beim TuS N-Lübbecke gewinnen. „Das ist eine körperlich starke und erfahrene Mannschaft“, weiß BHC-Trainer Arnor Gunnarsson. „Trotzdem fahren wir natürlich dorthin, um zwei Punkte zu holen.“
Nach zwei Niederlagen haben die Ostwestfalen voriges Wochenende bei den Eulen Ludwigshafen (32:29) ihren ersten Saisonsieg gefeiert. „Sie hatten ein schwieriges Programm zum Auftakt“, sagt Gunnarsson mit Blick auf die beiden Duelle bei Erstliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten und gegen das neben dem BHC einzige noch verlustpunktfreie Team: den VfL Lübeck-Schwartau.
„Markus und ich sind uns einig, dass es ein Fifty-Fifty-Spiel wird“, meint Gunnarsson auch im Namen seines Trainerpartners Markus Pütz. „Auswärts in Lübbecke ist es nie einfach. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.“ Der Kader verfügt über eine Menge Erstliga-Erfahrung, was sich im Sommer noch einmal deutlich verstärkt hat. Fast alle Zugänge kamen aus der Bundesliga. Lutz Heiny wechselte vom HC Erlagen zu den Ostwestfalen, Alexander Schulze stieß aus Hamm hinzu, wo er 2022/23 in der 1. Liga spielte. Manuel Hörr (MT Melsungen), Valentin Abt (Frisch Auf Göppingen) und vor allem Torhüter Finn Zecher (TBV Lemgo Lippe) komplettieren das Bild.
Vorige Saison beendete Lübbecke auf dem fünften Rang, so dass auch in dieser Spielzeit mit dem Team zu rechnen ist. „Lutz Heiny ist ein sehr wichtiger Spieler für sie. Er hat große Stärken im Eins-gegen-Eins und ist gefährlich“, betont Gunnarsson, der mit einem ganz anderen Match als vorige Woche gegen Bayer Dormagen rechnet.
Beim 44:35 hielten beide Teams das Tempo gigantisch hoch. „So schnell wird Lübbecke das nicht machen“, meint der Isländer. „Wir wollen das natürlich – es geht für uns darum, dass wir unsere DNA auf das Feld bringen.“ Mit der Angriffsleistung durften Gunnarsson und Pütz gegen Dormagen insgesamt sehr zufrieden sein. Defensiv hingegen sah das Duo Luft nach oben.
„Wir haben schon geschaut, was wir besser machen können. Angesichts der vielen Angriffe wären wir mit 30 Gegentoren wohl zufrieden gewesen. 35 sind dann aber doch zu viele gewesen“, betont der Trainer. „Wobei auch der erste Eindruck im Spiel getäuscht hat. Wir hatten das Gefühl, dass wir Probleme mit den Dormagener Schlagwürfen hatten. Aber im Nachgang haben wir festgestellt, dass es drei Gegentore per Schlagwurf waren, sie es aber acht Mal versucht hatten.“
Alles in allem jedoch hatten die Dormagener eine Angriffseffektivität von 56 Prozent gegen den BHC. Das haben der TuSEM Essen und HSC 2000 Coburg zuvor nicht geschafft – und der TuS N-Lübbecke soll es am Samstag nicht schaffen.
Ob sich die personelle Lage verbessert, entscheidet sich kurzfristig. Djibril M’Bengue hatte nach einem Kopfzusammenstoß pausiert, in dieser Woche aber vorsichtig wieder angefangen. „Wir entscheiden es bei ihm kurzfristig“, sagt Gunnarsson, der nur einen sicheren Ausfall vermeldet: Belal Massoud hat nach seiner Schulterverletzungen wieder die ersten Würfe genommen, kommt für einen Einsatz aber noch nicht infrage.