Foto: Andreas Fischer

Pokal-Chance in Gummersbach

Am Donnerstag (19 Uhr, Schwalbe-Arena) findet es nun also doch statt: das Bergische Derby. Das Los im Achtelfinale des DHB-Pokals fiel ausgerechnet auf die Partie zwischen dem VfL Gummersbach und dem Bergischen HC. Als Erstligist sind die Oberbergischen favorisiert, doch die Löwen rechnen sich dennoch Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale aus. Vor dem Match plagen beide Teams Personalsorgen.

12:2-Punkte holte der VfL zuletzt in der 1. Bundesliga und kassierte in diesen sieben Spielen keine einzige Niederlage. Das gelang dem Team trotz der Ausfälle von Julian Köster, Tom Kiesler und Teitur Einarsson. Nun verletzte sich auch noch Kentin Mahé. Der Franzose, der die Gummersbacher Torschützenliste mit 47 Treffern anführt, musste sich einer Operation an einer Sehne im Ellenbogen unterziehen und fehlt dem VfL daher zwei bis drei Monate.

„Er ist eigentlich der größte Kopf der Mannschaft“, sagt BHC-Trainer Arnor Gunnarsson. „Aber auch Ole Pregler und Miro Schluroff haben sich gut entwickelt.“ Der Isländer lobt seinen Landsmann Gudjon Valur Sigurdsson, der den VfL in seiner fünften Saison trainiert, 2022 den Aufstieg schaffte und die Mannschaft in der laufenden Saison auf Platz fünf führte: „Er macht das richtig gut und baut die Mannschaft sehr gut auf.“

Gunnarsson freut sich auf das Derby. „Wir sind der Underdog, und das ist ja auch mal ganz schön“, sagt er. „Wir brauchen in Gummersbach unseren besten Tag, müssen über eine gute Abwehr ins Tempospiel kommen. Dann schauen wir, was möglich ist.“

13 Tage liegen zwischen dem 26:26 in Balingen und dem Pokalspiel am Donnerstag. Ein vergleichsweise langer Zeitraum für den BHC, der zuvor acht Spiele binnen 31 Tagen absolvierte. „Es war wichtig, um ein bisschen runterzukommen“, meint der Trainer. Regeneration stand bei einigen Spielern im Vordergrund, davon abgesehen trainierte die Mannschaft viel in Kleingruppen.

Johannes Wasielewski und Noah Beyer verpassten eine Woche aufgrund von Erkrankungen, Eloy Morante Maldonado hat mit Oberschenkelproblemen ausgesetzt, und Tomas Babak, der eigentlich für die tschechische Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation antreten sollte, hat sich in Balingen eine Zerrung zugezogen, die ihn auch außer Gefecht setzte. „Bei Eloy bin ich zuversichtlich, dass er spielen kann. Bei Tomas müssen wir schauen, was möglich ist“, sagt Gunnarsson.

Fest stehen die Ausfälle von Elias Scholtes (Nasenbruch), der zwar mit Maske vorsichtig trainierte, diese aber im Wettbewerb ohnehin nicht nutzen dürfte. Außerdem muss Belal Massoud weiter auf sein erstes BHC-Spiel warten. Die gute Nachricht: Der Ägypter, der im Sommer für die Linksaußen-Position geholt wurde, konnte nun ins Training einsteigen. „Diese Woche kann er noch nicht spielen, aber danach bin ich optimistischer. Wir schauen, wie sich die Dinge entwickeln.“ Arnor Gunnarsson weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, nach einer mehrmonatigen Verletzung wieder ins Geschehen einzugreifen.

Auf Schonung und Regeneration verzichten mussten Gerdas Babarskas und Robin Granlund, die für Litauen beziehungsweise Finnland in der EM-Quali aktiv waren. Beide kehrten am Montag ins Bergische Land zurück und sind einsatzbereit. „Wobei wir in dem Spiel insgesamt clever sein müssen, wenn es um die Belastung geht. Wir wollen unbedingt weiterkommen, möchten aber auch kein Risiko eingehen.“ Dazu steht bereits am Sonntag das nächste Heimspiel an. Zu Gast in der Mitsubishi Electric HALLE Düsseldorf ist um 18.30 Uhr der ASV Hamm-Westfalen. Es ist das Duell des Ersten gegen den Dritten der 2. Handball-Bundesliga.