„Wir müssen in Stuttgart gewinnen. Irgendwie. Das ist uns allen bewusst“, sagt Naji, der zuversichtlich ist. „Die Entwicklung in den vergangenen Spielen war in vielen Phasen gut. Ich nehme da die schwarze Stunde von Leipzig aus, aber sonst waren wir zumindest dran, auch wenn wir am Ende oft Probleme hatten. Ich bin überzeugt, dass wir Mechanismen gefunden haben, um auch die Schlussphasen enger zu gestalten.“
Die Partie gegen Magdeburg sei dafür ein gutes Beispiel gewesen. „Es geht darum, worauf wir in kritischen Situationen setzen können. Das geht zulasten der Variabilität, aber wir haben die nötige Sicherheit und wissen, worauf wir uns verlassen können.“ Positiv angetan ist der Coach auch von der personellen Entwicklung, wenn es um Alternativen geht: „Gegen Magdeburg hat Linus Arnesson es im Innenblock sehr gut gemacht, Mads Andersen hatte eine gute Entscheidungsfindung – das war ein guter Schritt für ihn -, und Yannick Fraatz hat viel Spielfluss reingebracht, als er im rechten Rückraum war.“
Der Donnerstagabend in Stuttgart ist aus BHC-Sicht nicht nur wichtig, weil es inzwischen drei Punkte Rückstand auf den ThSV Eisenach sind, der auf dem rettenden 16. Platz steht. Mit einem Erfolg könnten auch die Schwaben noch einmal in Abstiegsgefahr geraten. „Es liegt an uns, noch andere Teams in den Kampf um den Klassenerhalt zu verwickeln“, sagt Naji.
Ein Sieg wäre also der Auftakt zur Wende. „Man merkt, dass jeder verstanden hat, worum es geht. Auf Stuttgart ist nun alles ausgerichtet“, betont der Coach, der sich noch gerne an das Hinspiel erinnert. 33:28 hieß es Anfang Dezember – es war der bisher letzte BHC-Sieg in der LIQUI MOLY HBL. „Die Spielanlage hat sich seitdem noch etwas geändert beim TVB. Man kann sagen, dass Kai Häfner immer besser ins System findet. Und sie haben sich im Winter noch mal verstärkt.“ So kamen Martin Slaninka, Ante Ivankovic und Manuel Späth – Letztgenannter aber nur aushilfsweise für zwei Partien.
Spielerisch läuft bei den Schwaben viel über Häfner und eine gute Kreiskooperation. Dazu haben sie mit Adam Lönn einen wurfstarken Handballer. „Auffällig stark ist auch die erste Welle, so dass wir gut in den Rückzug kommen müssen“, betont der BHC-Trainer.
Bei den Löwen könnte Djibril M’Bengue in den Kader zurückkehren, wenn sein Knie es zulässt. Gleiches gilt für Peter Johannesson, der gegen Magdeburg krank nicht dabei sein konnte. Davon abgesehen wird dieselbe Mannschaft spielen. Hoffnung hat Naji mittelfristig auch bei Aron Seesing. Der Kreisläufer macht weiterhin gute Fortschritte und steht wahrscheinlich vor Positionskollege Tom Kare Nikolaisen wieder auf dem Feld.